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Aktuelles

Neue Räume der IFF in Öhringen eingeweiht

„Alle großen Leute waren einmal Kinder, aber nur wenige erinnern sich daran.“Mit diesem Zitat des Autors des kleinen Prinzen, Antoine de Saint-Exupéry, eröffnete Pfarrerin Sybille Leiß den Tag der Offenen Tür der Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF) Hohenlohe in Öhringen. Die Vorstandsvorsitzende der evangelischen Stiftung rät den zahlreichen Gästen, die die neuen Räumlichkeiten der interdisziplinäre Frühförderstelle mit Interesse besichtigten, dem eigenen Kind in sich nachzuspüren. „Ich bin davon überzeugt, dass es allen Kindern zugute kommt, wenn das Kind in uns lebendig sein darf und wir ihm Raum gebe. Denn dann kann ich auch dem Kind  an meiner Seite Raum geben, sich zu entfalten und zu leben“, sagt die Vorstandsvorsitzende, die erwähnt, dass genau aus diesem Grunde vor 5 Jahren die Interdisziplinäre Frühförderstelle Künzelsau ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, alle Kinder vom Säuglingsalter bis zum Schuleintritt, die eine Entwicklungsverzögerung oder eine geistige Behinderung haben, entsprechen zu fördern und zentraler Ansprechpartner, Begleiter und Unterstützer zu sein.

Und da die Künzelsauer  Frühförderstelle den Bedarf im Hohenlohe Raum nicht gänzlich abdecken konnte, wurde vor einem Jahr eine Außenstelle in Öhringen eröffnet. „Unsere Leiterin Victoria Gedenk und ihrem Team ist es gelungen, ein riesengroßes Netzwerk für Kinder aufzubauen, um ihnen eine Chance auf ein gutes Leben sowie eine angemessene Förderung zu ermöglichen, was mich ganz besonders freut!“

Danach richtete die Leiterin und Psychologin Viktoria Gedenk ihr Wort an die zahlreichen Gäste, die allesamt begeistert von den kindergerechten lichtdurchfluteten Räumlichkeiten der Frühförderstelle sind. „Meine Zitate stammt zwar nicht von so namhaften Autoren, sind aber nicht minder spektakulär. ‚Ich bin so froh. Durch die Unterstützung und Begleitung habe ich endlich selber Kontakt zu meinem Kind bekommen!’, ‚Es war ein ganz besonderer Moment und wie ein Wunder, als meine Tochter mich ansehen und den Blickkontakt halten konnte. Danke an die Frühförderstelle, dass das endlich möglich ist.’,’Durch die Begleitung der Frühförderstelle hat sich alles geändert. Unsere Leben ist besser geworden.’ Diese Zitate sind nur ein Teil der 459 Rückmeldungen. Denn das genau ist die Zahl der Kinder, die wir in den letzten Jahren therapiert haben“, sagt Viktoria Gedenk, die zu bedenken gibt, dass nicht nur die jeweiligen Kindern, sondern deren gesamtes familiäres Umfeld davon profitiert.

Sie erklärt weiter, dass die Förderung der Kinder interdisziplinär - also in verschiedenen Bereichen unter einem Dach - erfolgt. Dabei hat die Frühförderstelle die gesamte Familie im Blick und bietet sowohl medizinisch-therapeutische Hilfe wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie als auch pädagogische und psychologische Unterstützung an.

„Das Konzept sieht vor, dass wir von verschiedenen Richtungen aus an den Themen arbeiten, was einen großen Erfolg aufweist. Um dieses  Konzept  entsprechend umzusetzen, ist die Interdisziplinäre Frühförderstelle auf Spenden angewiesen. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei den Spendern bedanken, von denen einige heute gekommen sind“, freut sich die Psychologin, die sich ebenfalls bei ihrem Team und dessen Know-how bedankt.

Eine der Therapeutinnen ist die Heilpädagogin Andrea Conte, die seit dem März dieses Jahres an der Interdisziplinären Frühförderstelle beschäftigt ist.

„Im Idealfall sollten die Kinder mit Auffälligkeiten so früh wie möglich therapiert werden. Doch leider sieht es häufig so aus, dass weder die Eltern noch der Arzt bzw. die Ärztin den Bedarf erkennen oder wahrhaben wollen“, so die Therapeutin, die erwähnt, dass in der Regel vor einem Therapiebeginn heilpädagogisches Arbeiten erforderlich ist. „Wir starten in der Regel bei allen Kindern mit der Heilpädagogik. Denn viele Kinder sind manchmal nicht einmal in der Lage, für eine gewisse Zeit  auf einem Stuhl zu sitzen oder sich zu konzentrieren. Daher arbeiten wir daran, dass die Kinder therapiefähig werden. Dies beinhalten in erster Linie, dass wir Vertrauen zu den Kindern aufbauen und unseren Blick darauf richten, wo genau sie stehen“, so Andrea Conte,  die von dem Konzept der Frühförderstelle überzeugt ist.  „Durch den Ansatz, dass hier sämtliche Therapeuten Hand in Hand arbeiten und wir in einem konstanten  Austausch stehen, erfahren die Kinder eine perfekte Förderung. Zudem begeistern mich unsere Leitung, die uns immer den Rücken stärkt und offen ist für unsere Fragen. Außerdem sind wir frei im Arbeiten und könne uns individuell um jedes Kind kümmern“, strahlt die Heilpädagogin.

Christiane Bach